Ist das des Teufels Werk?

Was ist, wenn du weinen möchtest, es aber nicht kannst

Was ist, wenn deine Augen feucht werden, aber mehr auch nicht. Was sind schon Tabletten, die einem das Schöne vorgaukeln, wenn du lieber ohne wärest, du aber weißt, dass du ohne viel weniger bist. Nur eine unsichtbare Hülle voller Schuld, Reue, vergeudeter Zeit und Leid. Leid darüber, dass du nicht weißt wer du bist, wenn du diese Tabletten nimmst. Und viel schlimmer noch, wer wärest du ohne all die Scheiße. Du nimmst nicht nur Tabletten, sondern ganz andere Dinge, die viel versprechend klingen und viel versprechen. Und dann doch nichts halten, was sie versprechen, weil sie nach wenigen Momenten schon wieder verflüchtigt sind, wie ein Tropfen voller Hoffnung und Euphorie auf den Dünen einer Wüste. Denn dieser eine Tropfen hält dich genau so wenig am Leben, wie die scheiß Tabletten. Du vergehst von innen, aber merkst es natürlich nicht, weil die Tabletten dir etwas vorlügen, damit du ruhig bist. Das ist, was du sollst, ruhig sein. Denn du bist ein Fehler in der teilweise eklig kranken Gesellschaft.


Ins System passen und keine Beschwerden haben

Aber ich möchte gerne mit Beschwerden leben, denn die kann ich dann mit eigener Kraft beheben und danach leichter leben. Aber wo ist die Kraft aus eigener Motivation. Und von wo käme die denn eigentlich? Welche Leistungen versprechen mir diese Kraft? Welche Erfolge? Ich habe genug Erfolge, Glück und Liebe von meiner Familie und meinen liebsten Freunden. Aber das zählt nicht. Rein theoretisch schon, aber die Depression sagt Nein und dann ist es auch ein Nein! Was kann ich schon dagegen ausrichten, wenn sich eine Depression, die es mit Millionen Menschen aufnehmen kann, gegen mich stellt. Und die Tabletten helfen nur dann, wenn du mit ihnen zusammen arbeitest. Nichts gegen sie, ich nahm in meinem Leben viele Tabletten. Gegen meinen Willen und gewollt. Sie können dir helfen, wenn du sie weise nutzt. Aber es ist doch eigentlich ein Zeichen, wenn etwas nicht gerade läuft, wie angetrunkene Menschen oder? Denn wenn ich glücklich mit dem wäre was ich täte, käme sie nicht, die dunkle, alles verschlingende Depression. 


Ich hasse sie. Oder sollte ich sie lieben? Dankbar sein? 

Das bin ich im jetzigen Moment nicht, aber ich weiß, dass sie mir irgendwo hilft, denn mit dem Licht folgt der Schatten. Nach dem Schmerz folgt die Heilung. Nach der Angst folgt der Mut. Die Depression bekleidet mich mit all ihren dunklen Gewändern ohne zu fragen, ob ich sie tragen mag oder ob ich damit gesehen werden möchte.

„Aber, aber, mein kleiner Junge. Die anderen sehen doch gar nicht was ich dir zu tragen gebe. Das behältst du schön für dich oder willst du, dass jeder weiß, dass du Fehler in deinem Leben gemacht hast?“

„Ich? Fehler? Ja, ich tat einiges, was ich bereue, aber das half mir doch irgendwann später sehr viel weiter und ich konnte damit anderen helfen, zählt das etwa nicht? Kann ich durch mein Leiden nicht das der anderen lindern, verhindern sogar? Funktioniert nicht so ein Teil des Lebens? Geben und nehmen? Ich gebe Freude und nehme dafür das Leid auf mich? Und überhaupt war ich nicht alleine am Hebel der Fehler tätig, sondern es wurden viele Taten falsch begangen und ich musste dafür büßen. Das ist nicht fair, ich weiß das, aber auch das nahm ich hin...“

„Nein! Du hast die Fehler, die dich jetzt zu der falschen Person gemacht haben selbst zu verschulden. Und du flehst dich im Spiegel an, du sollst doch mal wieder lächeln. Du stehst für alles alleine ein, denn du bist selbst deine Schuld, deine Reue und deine Schande!“


Und mit den Worten wusste ich,

dass die Depression lügt. Niemand ist alleine Schuld an einer Tat. Es gibt immer Einflüsse von außen und immer Menschen, die einen begleitet oder gelenkt haben. Vielleicht braucht die Depression auch mal eine Umarmung, weil Liebe immer die Lösung ist. 

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