Es ist doch einfach

Es ist einfach, weil viele lachen. Und lachen ist gesund. Es ist leicht, weil viele mitmachen. Und Gemeinsamkeiten stärken das Gruppengefühl. Einer ist schwach, aber mehrere? Eine große Gruppe kann viel bewegen. 3, 25 oder 130? Je größer die Gruppe, desto schwerer die Gegenwehr. Ihr habt selbst schon mal die Magie der Gruppendynamik gesehen und erlebt. Es macht eine Menge Spaß, man fokussiert sich auf ein Ziel und geht mit voller Kraft darauf zu. Und jeder hat immer mal wieder Sprüche drauf, die der andere noch nicht kennt. Und so bilden sich viele neue Insider und Schlüsselworte. Und das gemeinsame Lachen und Spaß an einer Sache haben, lässt dich die Zeit vergessen, aber wer denkt schon daran was in 10 Jahren sein wird. Es führt Menschen zusammen und zeigt, wer zusammenpasst und wer nicht. 

Aber einer verliert immer

Zwischen all dem Lachen fällt gar nicht auf, dass einer nicht lacht. Es fällt gar nicht auf, dass nach all dem Lachen eine unsichtbare Stille folgt, die bloß einer deutlich sieht. Und noch viel deutlicher spürt. Aber es ist doch schön, wenn Momente für ewig geschrieben werden und man sich an sie noch erinnert, wenn man älter wird. Wie schön doch das Lachen klingt, wenn mehrere zusammen und auf einmal lachen. Was für eine Dynamik. Was für ein Rausch. Was für ein einbrennendes und einschneidendes Erlebnis. Ja, diese Momente, wo alle lachen, nur der eine nicht, prägen das Leben und nehmen die Freude. Freude am Leben und Freude an Freunden. 


Viele Menschen, aber keine Menschlichkeit

Wisst ihr, wie tief sich Worte in eine junge, allein gelassene, verletzte Seele hineinschneiden und Wunden hinterlassen können, die fortan das Denken und Handeln eines Menschen beeinflussen? Beeinflussen.. lenken.. erschweren.. verdunkeln.. leiden lassen. Wisst ihr, was „harmlose Worte“ mit einer Seele anstellen, die gerade dabei ist sich selbst zu finden? Sich zu entdecken, Menschen und „Freunden“ zu vertrauen, weil es zuhause keinen Halt gibt? Weil es kein zuhause gibt, zu dem man gerne heimkommt? 

Immerhin ist man nicht im Heim, aber Heimat nenne ich das zuhause auch nicht. 

Also ist doch alles gut, wenn man sich mit den ärmeren Seelen vergleicht. Aber nein, keine Vergleiche, kein Gegenüberstellen. Denn es gibt nun mal über 8 Milliarden verschiedene Lebenswege. Aber diese eine kleine Seele, die versucht in einer Gruppe ein Teil zu sein. Anhang, Halt, Vertrauen und Wertschätzung zu finden. 

Die alles tun würde, um nicht allein über den Schulhof zu gehen und dennoch alle Blicke zu spüren. 

Die schon fast aufgegeben hat, etwas zu wollen, zu verlangen oder sich zu wehren? Die eine Seele ist allein. Ihr wisst es nicht. Nein, natürlich nicht. Denn ihr wart ja selbst noch Kinder. Ihr wisst nicht, was es für brutale Auswirkungen haben kann, wenn man jemanden mobbt. Wisst ihr, wie sich Mobbing anfühlt? Wenn man jemanden verbal und nonverbal Schäden zu fügt? Jemanden verletzt und missachtet? Nein, ihr wisst es nicht. Denn wenn ihr es wüsstest, würdet ihr es natürlich nicht machen. Oder? Was wäre wenn? Was wäre bloß aus diesem Menschen geworden, wenn ihr nicht über, sondern mit ihm gelacht hättet.

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